Editorial
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| Title: | Editorial |
|---|---|
| Authors: | Harst, Joachim, Kurfürst, Sandra, Pfeifer, Simone |
| Publication Year: | 2025 |
| Collection: | Publication Server of Goethe University Frankfurt am Main |
| Subject Terms: | Spur, Wissenschaftlichkeit, Erkenntnistheorie, Interdisziplinarität, Kulturtheorie, ddc:100, ddc:800 |
| Description: | Unter dem Titel "Spuren / Spüren: Wissenspraktiken in der Transformation" fragte die Jahrestagung 2023 des Graduiertenkollegs anschließen - ausschließen. Kulturelle Praktiken jenseits globaler Vernetzung nach dem Stellenwert des Spurenlesens für wissenschaftliche Erkenntnisprozesse und disziplinäre Grenzziehungen zwischen Literaturwissenschaften, Medienwissenschaft, Sozial- und Kulturwissenschaft, Chinastudien, Designanthropologie und Designtheorie. [.] Entscheidend für eine solche kritische Revision des Spurbegriffs ist die Tatsache, dass Spuren nicht einfach gegeben sind, sondern oftmals über experimentelle, amplifizierende und darstellende Verfahren produziert werden müssen. Fettrückstände auf Oberflächen müssen sichtbar gemacht, formalisiert und in Datenbanken übertragen werden, um als Fingerabdrücke über Identitäten Auskunft zu geben (Meyer 2019, 175); Moleküle müssen radioaktiv markiert werden, um anhand ihres Zerfallens den Stoffwechsel eines Organismus nachvollziehen zu können (Rheinberger 2007, 297); digitale Daten müssen vernetzt und algorithmisch ausgewertet werden, um Spuren des Verhaltens von Internet-Nutzer:innen zu liefern (Breiter und Hepp 2018). In je verschiedenem Maße stehen also Spur und Leser:in in einem wechselseitigen Verhältnis, immer jedoch wird das unauffällige Detail erst im Akt der Lektüre zur signifikanten Spur. Diesem Wechselverhältnis zwischen Objekt und Subjekt des Spurenlesens trägt der Tagungstitel in der Verknüpfung von Spur und Spüren Rechnung. |
| Document Type: | book part |
| File Description: | application/pdf |
| Language: | German |
| Availability: | http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/94139 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30:3-941390 http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/files/94139/Spuren_Spueren_Editorial.pdf |
| Rights: | https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/deed.de ; info:eu-repo/semantics/openAccess |
| Accession Number: | edsbas.669692FF |
| Database: | BASE |
| Abstract: | Unter dem Titel "Spuren / Spüren: Wissenspraktiken in der Transformation" fragte die Jahrestagung 2023 des Graduiertenkollegs anschließen - ausschließen. Kulturelle Praktiken jenseits globaler Vernetzung nach dem Stellenwert des Spurenlesens für wissenschaftliche Erkenntnisprozesse und disziplinäre Grenzziehungen zwischen Literaturwissenschaften, Medienwissenschaft, Sozial- und Kulturwissenschaft, Chinastudien, Designanthropologie und Designtheorie. [.] Entscheidend für eine solche kritische Revision des Spurbegriffs ist die Tatsache, dass Spuren nicht einfach gegeben sind, sondern oftmals über experimentelle, amplifizierende und darstellende Verfahren produziert werden müssen. Fettrückstände auf Oberflächen müssen sichtbar gemacht, formalisiert und in Datenbanken übertragen werden, um als Fingerabdrücke über Identitäten Auskunft zu geben (Meyer 2019, 175); Moleküle müssen radioaktiv markiert werden, um anhand ihres Zerfallens den Stoffwechsel eines Organismus nachvollziehen zu können (Rheinberger 2007, 297); digitale Daten müssen vernetzt und algorithmisch ausgewertet werden, um Spuren des Verhaltens von Internet-Nutzer:innen zu liefern (Breiter und Hepp 2018). In je verschiedenem Maße stehen also Spur und Leser:in in einem wechselseitigen Verhältnis, immer jedoch wird das unauffällige Detail erst im Akt der Lektüre zur signifikanten Spur. Diesem Wechselverhältnis zwischen Objekt und Subjekt des Spurenlesens trägt der Tagungstitel in der Verknüpfung von Spur und Spüren Rechnung. |
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