Aufwachsen in einem psychisch belasteten Familienumfeld: Ergebnisse der bundesweit repräsentativen Studie 'Kinder in Deutschland 0–3 2022'

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Title: Aufwachsen in einem psychisch belasteten Familienumfeld: Ergebnisse der bundesweit repräsentativen Studie 'Kinder in Deutschland 0–3 2022'
Authors: Hänelt, Maria, Neumann, Anna, Lux, Ulrike, Renner, Ilona
Source: Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz
Sexuelle Gesundheit und Medizin im WIR – Walk In Ruhr: Vorstellung des Zentrums und Ergebnisse der Evaluation, 67(12):1359-1367
Publisher Information: Springer Science and Business Media LLC, 2024.
Publication Year: 2024
Subject Terms: Child health, Infant, Newborn [MeSH], Parenting/psychology [MeSH], Parental mental health, Early childhood intervention, Frühe Hilfen, Psychological Distress [MeSH], Leitthema, Psychische Gesundheit, Parents/psychology [MeSH], Germany/epidemiology [MeSH], Stress, Psychological/psychology [MeSH], Regulatory disorders, Infant [MeSH], Male [MeSH], Erziehungskompetenz, Prevalence [MeSH], Kindergesundheit, Parenting, Female [MeSH], Developmental Disabilities/epidemiology [MeSH], Adult [MeSH], Humans [MeSH], Stress, Psychological/epidemiology [MeSH], Developmental Disabilities/psychology [MeSH], Parent-Child Relations [MeSH], Mental Disorders/psychology [MeSH], Mental Disorders/epidemiology [MeSH], Regulationsstörung, Child of Impaired Parents/statistics, Child of Impaired Parents/psychology [MeSH], Child, Preschool [MeSH]
Description: Zusammenfassung Hintergrund Ein psychisch belastetes Familienumfeld kann ein Risiko für die gesunde und altersgerechte Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern darstellen. Ungeklärt ist, wie weit psychische Belastungen aktuell in der Gesamtpopulation von Eltern mit kleinen Kindern verbreitet sind und ob der Anteil psychisch belasteter Eltern in den zurückliegenden Jahren multipler gesellschaftlicher Krisen angestiegen ist. Zudem ist unklar, wie sich Zusammenhänge zwischen der psychischen Belastung der Eltern, deren Erziehungskompetenzen sowie der frühkindlichen Entwicklung aktuell darstellen. Methoden In der bundesweiten, repräsentativen Befragung „Kinder in Deutschland – KiD 0–3 2022“ dokumentierten 258 Kinderärztinnen und -ärzte im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung die Entwicklung von 7818 Säuglingen und Kleinkindern. Die Eltern der Kinder beantworteten u. a. Fragen zu ihren psychischen Belastungen (Angst und Depressivität) und ihren Erziehungskompetenzen. Die Prävalenzen von 2022 wurden mit Ergebnissen der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2015 verglichen. Ergebnisse 2022 berichtete etwa ein Fünftel aller Eltern (21,5 %) eine moderate bis klinisch bedeutsame psychische Belastung (2015: 15,7 %). Psychisch belastete Eltern äußerten signifikant häufiger Zweifel an der eigenen elterlichen Kompetenz als Eltern ohne psychische Belastung. Ärztinnen und Ärzte dokumentierten bei Kindern, deren Eltern klinisch bedeutsame psychische Belastungen berichteten, signifikant häufiger Hinweise auf eine Regulationsstörung und eine Entwicklungsverzögerung. Diskussion Die Ergebnisse verdeutlichen die in den letzten Jahren zunehmende Relevanz psychischer Belastungen bei Eltern mit kleinen Kindern. Der Befund, dass psychische Belastungen der Eltern mit kindlichen Entwicklungsstörungen einhergehen, verdeutlicht einmal mehr die Notwendigkeit, Familien von Beginn an gezielt zu unterstützen.
Document Type: Article
Other literature type
Language: German
ISSN: 1437-1588
1436-9990
DOI: 10.1007/s00103-024-03979-2
Access URL: https://repository.publisso.de/resource/frl:6522050
Rights: CC BY
URL: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen. Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de (http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/) .
Accession Number: edsair.doi.dedup.....c0a0e017e59a52ab4ae3e9f23cdd15a1
Database: OpenAIRE
Description
Abstract:Zusammenfassung Hintergrund Ein psychisch belastetes Familienumfeld kann ein Risiko für die gesunde und altersgerechte Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern darstellen. Ungeklärt ist, wie weit psychische Belastungen aktuell in der Gesamtpopulation von Eltern mit kleinen Kindern verbreitet sind und ob der Anteil psychisch belasteter Eltern in den zurückliegenden Jahren multipler gesellschaftlicher Krisen angestiegen ist. Zudem ist unklar, wie sich Zusammenhänge zwischen der psychischen Belastung der Eltern, deren Erziehungskompetenzen sowie der frühkindlichen Entwicklung aktuell darstellen. Methoden In der bundesweiten, repräsentativen Befragung „Kinder in Deutschland – KiD 0–3 2022“ dokumentierten 258 Kinderärztinnen und -ärzte im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung die Entwicklung von 7818 Säuglingen und Kleinkindern. Die Eltern der Kinder beantworteten u. a. Fragen zu ihren psychischen Belastungen (Angst und Depressivität) und ihren Erziehungskompetenzen. Die Prävalenzen von 2022 wurden mit Ergebnissen der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2015 verglichen. Ergebnisse 2022 berichtete etwa ein Fünftel aller Eltern (21,5 %) eine moderate bis klinisch bedeutsame psychische Belastung (2015: 15,7 %). Psychisch belastete Eltern äußerten signifikant häufiger Zweifel an der eigenen elterlichen Kompetenz als Eltern ohne psychische Belastung. Ärztinnen und Ärzte dokumentierten bei Kindern, deren Eltern klinisch bedeutsame psychische Belastungen berichteten, signifikant häufiger Hinweise auf eine Regulationsstörung und eine Entwicklungsverzögerung. Diskussion Die Ergebnisse verdeutlichen die in den letzten Jahren zunehmende Relevanz psychischer Belastungen bei Eltern mit kleinen Kindern. Der Befund, dass psychische Belastungen der Eltern mit kindlichen Entwicklungsstörungen einhergehen, verdeutlicht einmal mehr die Notwendigkeit, Familien von Beginn an gezielt zu unterstützen.
ISSN:14371588
14369990
DOI:10.1007/s00103-024-03979-2