Arbeitsplatzbezogenes Belastungserleben und psychische Gesundheit der Beschäftigten im Gesundheitswesen während der COVID-19-Pandemie: Risiko- und Schutzfaktoren aus der VOICE-Studie

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Title: Arbeitsplatzbezogenes Belastungserleben und psychische Gesundheit der Beschäftigten im Gesundheitswesen während der COVID-19-Pandemie: Risiko- und Schutzfaktoren aus der VOICE-Studie
Authors: Erim, Yesim, Geiser, Franziska, Beschoner, Petra, Jerg-Bretzke, Lucia, Weidner, Kerstin, Albus, Christian, Baranowski, Andreas M., Mogwitz, Sabine, Morawa, Eva
Source: Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz
Sexuelle Gesundheit und Medizin im WIR – Walk In Ruhr: Vorstellung des Zentrums und Ergebnisse der Evaluation, 67(11):1248-1255
Publisher Information: Springer Science and Business Media LLC, 2024.
Publication Year: 2024
Subject Terms: Surveys and Questionnaires [MeSH], COVID-19, Health Personnel/psychology [MeSH], Anxiety/epidemiology [MeSH], Leitthema, Kohärenzgefühl, Work-Family-Conflict, Risk Factors [MeSH], Effort-Reward-Imbalance, Protective Factors [MeSH], Germany/epidemiology [MeSH], Occupational Stress/psychology [MeSH], Male [MeSH], Mental Health/statistics, Healthcare workers, Depression/psychology [MeSH], COVID-19/epidemiology [MeSH], Occupational Stress/epidemiology [MeSH], SARS-CoV-2 [MeSH], Effort-Reward Imbalance, Female [MeSH], Depression/epidemiology [MeSH], Adult [MeSH], Humans [MeSH], Prospective Studies [MeSH], COVID-19/psychology [MeSH], Middle Aged [MeSH], COVID-19-Pandemie, Pandemics [MeSH], Gesundheitspersonal, Work-Family Conflict, COVID-19 pandemic, COVID-19/prevention, Sense of Coherence, Anxiety/psychology [MeSH], Health Personnel/statistics
Description: Zusammenfassung Hintergrund Beschäftigte im Gesundheitswesen haben ein erhöhtes Risiko für Depressionen und Angstsymptome und insbesondere während der COVID-19-Pandemie war medizinisches Personal vielseitig gefordert. Ziel der VOICE-Studie war es, Risiko- und Schutzfaktoren für arbeitsplatzbezogenes Belastungserleben und psychische Gesundheit zu untersuchen. Methode Im Verbund von 5 psychosomatischen Universitätskliniken (Erlangen, Ulm, Bonn, Köln und Dresden) wurde ab Frühjahr 2020 eine multizentrische, webbasierte und prospektive Befragung (VOICE-Studie) initiiert. An der Studie nahmen zu 5 Messzeitpunkten mehr als 25.000 Personen teil. Ergebnisse Von 3678 während der ersten Pandemiewelle untersuchten Mitarbeitenden im Krankenhaussetting waren 17,4 % bzw. 17,8 % der Ärztinnen und Ärzte, 21,6 % bzw. 19,0 % der Pflegekräfte und 23,0 % bzw. 20,1 % der medizinisch-technischen Assistenteninnen und Assistenten (MTA) von Depressions- und Angstsymptomen in klinisch relevantem Ausmaß betroffen. Die wichtigsten Risikofaktoren für eine depressive bzw. Angstsymptomatik waren unzureichende Erholung in der Freizeit, erhöhter Alkoholkonsum, geringeres Vertrauen in die Kolleginnen und Kollegen in schwierigen Arbeitssituationen sowie erhöhte Angst, sich mit COVID-19 zu infizieren. Prädiktoren für eine erhöhte posttraumatische Symptomatik waren erhöhte generalisierte Angst und Depressivität sowie erhöhte Angst vor Ansteckung der Angehörigen. Als protektive Faktoren fungierten Kohärenzgefühl, soziale Unterstützung, Optimismus und Belohnungsniveau. Diskussion Die psychischen Auswirkungen arbeitsplatzbezogener Belastung in der Pandemie stellten sich als bedeutsam dar. Daher sind regelmäßige Screening- und Präventionsprogramme zur psychischen Gesundheit für Beschäftigte im Gesundheitswesen angezeigt.
Document Type: Article
Other literature type
Language: German
ISSN: 1437-1588
1436-9990
DOI: 10.1007/s00103-024-03954-x
Access URL: https://repository.publisso.de/resource/frl:6521857
Rights: CC BY
URL: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen. Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de (http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/) .
Accession Number: edsair.doi.dedup.....94a3bd6d802ca7d2bfdcdee65b4c9b61
Database: OpenAIRE
Description
Abstract:Zusammenfassung Hintergrund Beschäftigte im Gesundheitswesen haben ein erhöhtes Risiko für Depressionen und Angstsymptome und insbesondere während der COVID-19-Pandemie war medizinisches Personal vielseitig gefordert. Ziel der VOICE-Studie war es, Risiko- und Schutzfaktoren für arbeitsplatzbezogenes Belastungserleben und psychische Gesundheit zu untersuchen. Methode Im Verbund von 5 psychosomatischen Universitätskliniken (Erlangen, Ulm, Bonn, Köln und Dresden) wurde ab Frühjahr 2020 eine multizentrische, webbasierte und prospektive Befragung (VOICE-Studie) initiiert. An der Studie nahmen zu 5 Messzeitpunkten mehr als 25.000 Personen teil. Ergebnisse Von 3678 während der ersten Pandemiewelle untersuchten Mitarbeitenden im Krankenhaussetting waren 17,4 % bzw. 17,8 % der Ärztinnen und Ärzte, 21,6 % bzw. 19,0 % der Pflegekräfte und 23,0 % bzw. 20,1 % der medizinisch-technischen Assistenteninnen und Assistenten (MTA) von Depressions- und Angstsymptomen in klinisch relevantem Ausmaß betroffen. Die wichtigsten Risikofaktoren für eine depressive bzw. Angstsymptomatik waren unzureichende Erholung in der Freizeit, erhöhter Alkoholkonsum, geringeres Vertrauen in die Kolleginnen und Kollegen in schwierigen Arbeitssituationen sowie erhöhte Angst, sich mit COVID-19 zu infizieren. Prädiktoren für eine erhöhte posttraumatische Symptomatik waren erhöhte generalisierte Angst und Depressivität sowie erhöhte Angst vor Ansteckung der Angehörigen. Als protektive Faktoren fungierten Kohärenzgefühl, soziale Unterstützung, Optimismus und Belohnungsniveau. Diskussion Die psychischen Auswirkungen arbeitsplatzbezogener Belastung in der Pandemie stellten sich als bedeutsam dar. Daher sind regelmäßige Screening- und Präventionsprogramme zur psychischen Gesundheit für Beschäftigte im Gesundheitswesen angezeigt.
ISSN:14371588
14369990
DOI:10.1007/s00103-024-03954-x