Entwicklung von Prävalenz und Fallzahl des diagnostizierten Typ-2-Diabetes in Deutschland: Prognosen bis 2050

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Title: Entwicklung von Prävalenz und Fallzahl des diagnostizierten Typ-2-Diabetes in Deutschland: Prognosen bis 2050
Authors: Baumert, Jens, Reitzle, Lukas, Brinks, Ralph, Kuhnert, Ronny, Heidemann, Christin
Publisher Information: Robert Koch-Institut, 2025.
Publication Year: 2025
Subject Terms: Inzidenz, Mortalität, Typ-2-Diabetes, Prävalenz, Prognose, ddc:610, 610 Medizin und Gesundheit
Description: Hintergrund: Um den Präventions- und Versorgungsbedarf für Typ-2-Diabetes in den kommenden Jahrzehnten aus Public-Health-Sicht einschätzen zu können, sind Vorhersagen zur Prävalenz- und Fallzahlentwicklung unerlässlich. Methode: Datengrundlage sind altersspezifische Schätzungen zur Prävalenz des diagnostizierten Diabetes aus dem Befragungssurvey Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA) 2022 sowie zum Anteil von Typ-2-Diabetes aus Routinedaten von Krankenversicherungen. Mit Routinedaten zur Inzidenz und Übersterblichkeit des Diabetes werden über ein Illness-Death-Modell verschiedene Szenarien zur Entwicklung der Häufigkeit des Typ-2-Diabetes modelliert. Ergebnisse: Ausgehend von einer Prävalenz des Typ-2-Diabetes von 8,6 % (Frauen: 8,2 %, Männer: 9,2 %) bzw. 6,05 Mio. betroffenen Personen (Frauen: 2,92 Mio., Männer 3,13 Mio.) im Jahr 2022 ist bei gleichbleibender Inzidenz und Übersterblichkeit ein Anstieg auf 16,1 % (Frauen: 14,8 %, Männer: 17,4 %) bzw. 11,01 Mio. (Frauen: 5,19 Mio., Männer: 5,82 Mio.) bis 2050 zu erwarten. Unter Annahme einer Inzidenzabnahme um jährlich 2,0 % steigt die Prävalenz lediglich auf 12,2 % (8,39 Mio.); bei gleichzeitiger Abnahme der Übersterblichkeit um jährlich 2,0 % zeigt sich ein Anstieg auf 13,0 % (8,94 Mio.). Schlussfolgerungen: Die Prognose wird v. a. durch Veränderungen in der Inzidenz beeinflusst. Primärpräventive Ansätze zur Verringerung von Risikofaktoren des Typ-2-Diabetes sind daher entscheidend, um einem Anstieg der Typ-2-Diabetes-Fallzahlen entgegenzuwirken.
Document Type: Article
File Description: application/pdf
DOI: 10.25646/13352
Access URL: http://edoc.rki.de/176904/12974
Rights: CC BY
Accession Number: edsair.doi.dedup.....00abb376f5024e7e935b2a1cc4f9986c
Database: OpenAIRE
Description
Abstract:Hintergrund: Um den Präventions- und Versorgungsbedarf für Typ-2-Diabetes in den kommenden Jahrzehnten aus Public-Health-Sicht einschätzen zu können, sind Vorhersagen zur Prävalenz- und Fallzahlentwicklung unerlässlich. Methode: Datengrundlage sind altersspezifische Schätzungen zur Prävalenz des diagnostizierten Diabetes aus dem Befragungssurvey Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA) 2022 sowie zum Anteil von Typ-2-Diabetes aus Routinedaten von Krankenversicherungen. Mit Routinedaten zur Inzidenz und Übersterblichkeit des Diabetes werden über ein Illness-Death-Modell verschiedene Szenarien zur Entwicklung der Häufigkeit des Typ-2-Diabetes modelliert. Ergebnisse: Ausgehend von einer Prävalenz des Typ-2-Diabetes von 8,6 % (Frauen: 8,2 %, Männer: 9,2 %) bzw. 6,05 Mio. betroffenen Personen (Frauen: 2,92 Mio., Männer 3,13 Mio.) im Jahr 2022 ist bei gleichbleibender Inzidenz und Übersterblichkeit ein Anstieg auf 16,1 % (Frauen: 14,8 %, Männer: 17,4 %) bzw. 11,01 Mio. (Frauen: 5,19 Mio., Männer: 5,82 Mio.) bis 2050 zu erwarten. Unter Annahme einer Inzidenzabnahme um jährlich 2,0 % steigt die Prävalenz lediglich auf 12,2 % (8,39 Mio.); bei gleichzeitiger Abnahme der Übersterblichkeit um jährlich 2,0 % zeigt sich ein Anstieg auf 13,0 % (8,94 Mio.). Schlussfolgerungen: Die Prognose wird v. a. durch Veränderungen in der Inzidenz beeinflusst. Primärpräventive Ansätze zur Verringerung von Risikofaktoren des Typ-2-Diabetes sind daher entscheidend, um einem Anstieg der Typ-2-Diabetes-Fallzahlen entgegenzuwirken.
DOI:10.25646/13352