DAM Schutz und Nutzen - iSeal: Integrierte sozial-ökologische Netzwerkanalyse für die transdisziplinäre Entwicklung von Indikatoren zur Reduktion anthropogener Stressoren; Vorhaben: Auswirkungen von biotischen und abiotischen Stressoren auf Biodiversität, Funktionalität und ökologischen Zustand: Sachbericht
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| Název: | DAM Schutz und Nutzen - iSeal: Integrierte sozial-ökologische Netzwerkanalyse für die transdisziplinäre Entwicklung von Indikatoren zur Reduktion anthropogener Stressoren; Vorhaben: Auswirkungen von biotischen und abiotischen Stressoren auf Biodiversität, Funktionalität und ökologischen Zustand: Sachbericht |
|---|---|
| Autoři: | Heubel, Katja, Günther, Claudia |
| Informace o vydavateli: | Hannover : Technische Informationsbibliothek, 2025. |
| Rok vydání: | 2025 |
| Témata: | Klimawandel, Biodiversität, Wattenmeer, Fischerei, 500 | Naturwissenschaften, Fische, Saisonalität |
| Popis: | Das Vorhaben untersucht die Auswirkungen von biotischen und abiotischen Stressoren – insbesondere Klimawandel, Fischerei und invasive Arten – auf marine Küstenökosysteme, mit einem Fokus auf das Wattenmeer. Trotz umfangreicher Monitoringdaten fehlen bislang integrierte Analysen, die Umwelt- und Nutzungsstressoren in ihrer Gesamtheit bewerten. Ziel des Projekts ist es, Indikatoren, Schwellenwerte und Bewertungskriterien weiterzuentwickeln, um so der Naturschutzpraxis von Bund- und Ländern zuzuarbeiten. Eine konkrete Anwendung dieser Managementwerkzeuge ist die Herstellung des „Guten Umweltzustand“ (GES) gemäß der europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL). iSeal integriert modernste Methoden wie Mesokosmenexperimente, trait-basierte Analysen, Ecological Network Analysis (ENA) und erstmals auch soziale Netzwerkanalyse (SNA). In sogenannten Reallaboren wird gemeinsam mit Stakeholdern transdisziplinäres Wissen erzeugt, um Handlungsempfehlungen für das Küstenmanagement zu entwickeln. Im Vorhaben steht das Arbeitspaket zur Langzeitdatenauswertung und Indikatorenentwicklung im Vordergrund (Paket 1, WP1 im Verbund). Mittels maschinellen Lernens kombiniert mit inferentieller Statistik (Generalized Additive Models) wurden Einflüsse von Temperatur und Fischereidruck auf Artenvielfalt und funktionelle Gruppen untersucht. In Paket 2 (WP3 im Verbund) wurden in Zusammenarbeit mit AWI und GEOMAR Mesokosmen-Experimente durchgeführt. Als Modelorganismus für residente Wattenmeer Fischarten wurde hier der Einfluss von Temperaturveränderungen und invasiven Arten auf Pomatoschistus microps (Strandgrundel) untersucht. Zuletzt wurden in Paket 3 Ergebnisse in Zusammenarbeit mit Dritten in Managementkonzepte und Handlungsempfehlungen übertragen, u. a. mittels Netzwerkanalysen und Stakeholderintegration. Zu den biologischen Erkenntnissen des Vorhabens zählt, das die Artenvielfalt, v. a. von juvenilen und bodennahen Fischen, mit steigender Temperatur und Fischereidruck abnimmt. Saisonale Verschiebungen durch Hitzestress im Sommer („Avoidance Windows“), wie auch zunehmend milde Winter beeinflussen die Gemeinschaftszusammensetzung. Die Funktion der Wattenmeergebiete als Fisch-Kinderstube in den Sommermonaten ist langfristig rückläufig. Indikatoren zur Bewertung der Fischgemeinschaft im Wattenmeer, wie zum Beispiel die unter Deskriptor 1 der MSRL, sollten saisonale Zeitserien integrieren um robuste Einschätzungen liefern zu können. Die Mesokosmen-Experimente zeigten, dass Temperaturerhöhungen um +3 °C messbare Effekte auf Verhalten, Metabolismus und Fortpflanzung haben. Fische bewegten sich bei höheren Temperaturen schneller und zeigten veränderte Reifungsraten und Energieallokationen – mit geschlechtsspezifischen Unterschieden. Ein zweites Experiment, ergänzt durch Feldstudien, untersuchte den kombinierten Einfluss von Temperaturstress und invasiven Austern. Ergebnisse deuten darauf hin, dass Temperatur ein dominierender Faktor ist, während invasive Arten vergleichsweise geringere Einflüsse zeigten. Im Verbundprojekt bestand eine enge Zusammenarbeit mit den Partnern (AWI, SaM, GEOMAR, UOS, NPV), was die Weitergabe passgenauer Produkte ermöglichte. Ergebnisse flossen außerdem in Abschlussarbeiten und wissenschaftliche Publikationen ein. Erkenntnisse zu „trait“-basierten Indikatoren wurden für MSRL und OSPAR entwickelt und in relevante Fachgremien (BLANO, ICES) eingespeist. Trans- und interdisziplinäre Zusammenarbeit erfolgte unter anderem durch eine enge Kooperation mit der Nationalparkverwaltung Schleswig-Holstein und der Teilnahme an nationalen und internationalen Workshops und Konferenzen. Die Forschung in iSeal wurde in die universitäre Lehre integriert und diente zum Aufbau nachhaltiger Infrastrukturen für Monitoring und Bewertung. Das Projekt trägt maßgeblich zur Umsetzung der MSRL, zur EU-Biodiversitätsstrategie sowie zur Mission „Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume“ bei und liefert übertragbare Handlungsempfehlungen für das adaptive Management mariner Schutzgebiete. |
| Druh dokumentu: | Report |
| Jazyk: | German |
| DOI: | 10.34657/19481 |
| Přístupové číslo: | edsair.doi...........ccee87947453bbc08cf973cddff5ec68 |
| Databáze: | OpenAIRE |
| Abstrakt: | Das Vorhaben untersucht die Auswirkungen von biotischen und abiotischen Stressoren – insbesondere Klimawandel, Fischerei und invasive Arten – auf marine Küstenökosysteme, mit einem Fokus auf das Wattenmeer. Trotz umfangreicher Monitoringdaten fehlen bislang integrierte Analysen, die Umwelt- und Nutzungsstressoren in ihrer Gesamtheit bewerten. Ziel des Projekts ist es, Indikatoren, Schwellenwerte und Bewertungskriterien weiterzuentwickeln, um so der Naturschutzpraxis von Bund- und Ländern zuzuarbeiten. Eine konkrete Anwendung dieser Managementwerkzeuge ist die Herstellung des „Guten Umweltzustand“ (GES) gemäß der europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL). iSeal integriert modernste Methoden wie Mesokosmenexperimente, trait-basierte Analysen, Ecological Network Analysis (ENA) und erstmals auch soziale Netzwerkanalyse (SNA). In sogenannten Reallaboren wird gemeinsam mit Stakeholdern transdisziplinäres Wissen erzeugt, um Handlungsempfehlungen für das Küstenmanagement zu entwickeln. Im Vorhaben steht das Arbeitspaket zur Langzeitdatenauswertung und Indikatorenentwicklung im Vordergrund (Paket 1, WP1 im Verbund). Mittels maschinellen Lernens kombiniert mit inferentieller Statistik (Generalized Additive Models) wurden Einflüsse von Temperatur und Fischereidruck auf Artenvielfalt und funktionelle Gruppen untersucht. In Paket 2 (WP3 im Verbund) wurden in Zusammenarbeit mit AWI und GEOMAR Mesokosmen-Experimente durchgeführt. Als Modelorganismus für residente Wattenmeer Fischarten wurde hier der Einfluss von Temperaturveränderungen und invasiven Arten auf Pomatoschistus microps (Strandgrundel) untersucht. Zuletzt wurden in Paket 3 Ergebnisse in Zusammenarbeit mit Dritten in Managementkonzepte und Handlungsempfehlungen übertragen, u. a. mittels Netzwerkanalysen und Stakeholderintegration. Zu den biologischen Erkenntnissen des Vorhabens zählt, das die Artenvielfalt, v. a. von juvenilen und bodennahen Fischen, mit steigender Temperatur und Fischereidruck abnimmt. Saisonale Verschiebungen durch Hitzestress im Sommer („Avoidance Windows“), wie auch zunehmend milde Winter beeinflussen die Gemeinschaftszusammensetzung. Die Funktion der Wattenmeergebiete als Fisch-Kinderstube in den Sommermonaten ist langfristig rückläufig. Indikatoren zur Bewertung der Fischgemeinschaft im Wattenmeer, wie zum Beispiel die unter Deskriptor 1 der MSRL, sollten saisonale Zeitserien integrieren um robuste Einschätzungen liefern zu können. Die Mesokosmen-Experimente zeigten, dass Temperaturerhöhungen um +3 °C messbare Effekte auf Verhalten, Metabolismus und Fortpflanzung haben. Fische bewegten sich bei höheren Temperaturen schneller und zeigten veränderte Reifungsraten und Energieallokationen – mit geschlechtsspezifischen Unterschieden. Ein zweites Experiment, ergänzt durch Feldstudien, untersuchte den kombinierten Einfluss von Temperaturstress und invasiven Austern. Ergebnisse deuten darauf hin, dass Temperatur ein dominierender Faktor ist, während invasive Arten vergleichsweise geringere Einflüsse zeigten. Im Verbundprojekt bestand eine enge Zusammenarbeit mit den Partnern (AWI, SaM, GEOMAR, UOS, NPV), was die Weitergabe passgenauer Produkte ermöglichte. Ergebnisse flossen außerdem in Abschlussarbeiten und wissenschaftliche Publikationen ein. Erkenntnisse zu „trait“-basierten Indikatoren wurden für MSRL und OSPAR entwickelt und in relevante Fachgremien (BLANO, ICES) eingespeist. Trans- und interdisziplinäre Zusammenarbeit erfolgte unter anderem durch eine enge Kooperation mit der Nationalparkverwaltung Schleswig-Holstein und der Teilnahme an nationalen und internationalen Workshops und Konferenzen. Die Forschung in iSeal wurde in die universitäre Lehre integriert und diente zum Aufbau nachhaltiger Infrastrukturen für Monitoring und Bewertung. Das Projekt trägt maßgeblich zur Umsetzung der MSRL, zur EU-Biodiversitätsstrategie sowie zur Mission „Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume“ bei und liefert übertragbare Handlungsempfehlungen für das adaptive Management mariner Schutzgebiete. |
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| DOI: | 10.34657/19481 |
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