Geschlechterspezifische Karrierewege nach der Habilitation in der Augenheilkunde: Status quo und Einflussfaktoren – Eine Fragebogenerhebung

Zusammenfassung Hintergrund Trotz einer steigenden Zahl an Habilitationen in der Ophthalmologie von Frauen, sind Frauen in akademischen Leitungspositionen und bei Professuren weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Ziel dieser Studie war es, den aktuellen geschlechterspezifischen Stand der Karrierewe...

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Published in:Die Ophthalmologie Vol. 122; no. 11; pp. 898 - 908
Main Authors: Maier, Anna-Karina B., Liekfeld, Anja, Messmer, Elisabeth M., Brücher, Viktoria C., Vandemeulebroecke, Nicola, Mele, Birgit, Holz, Frank G., Cursiefen, Claus, Prokosch, Verena
Format: Journal Article
Language:German
Published: Heidelberg Springer Medizin 01.11.2025
Subjects:
ISSN:2731-720X, 2731-7218
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Summary:Zusammenfassung Hintergrund Trotz einer steigenden Zahl an Habilitationen in der Ophthalmologie von Frauen, sind Frauen in akademischen Leitungspositionen und bei Professuren weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Ziel dieser Studie war es, den aktuellen geschlechterspezifischen Stand der Karrierewege nach der Habilitation in der Augenheilkunde sowie mögliche Einflussfaktoren zu analysieren. Methodik Eine offizielle Umfrage der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), die an habilitierte Ophthalmolog*innen versendet wurde, erfolgte von August bis September 2024 auf Initiative des DOG-Arbeitskreises Frauen in der Ophthalmologie. Erhoben wurden Daten zu Alter, Geschlecht, Informationen zu Kindern, Kinderbetreuung, derzeitigem Arbeitsplatz und Gründen für den Verbleib und das Verlassen einer Universitätsklinik oder Forschungseinrichtung als Arbeitgeber. Ergebnisse Insgesamt beteiligten sich 168 von 458 habilitierten Kolleg*innen an der Umfrage (♀: 40 %, ♂: 59 %, keine Angabe: 1 %). Bei 79,8 % der habilitierten männlichen Kollegen lebten Kinder im selben Haushalt, bei Frauen nur in 64,7 % ( p  = 0,030); 81,8 % der Frauen und 32,9 % der Männer nahmen Elternzeit ( p  < 0,001); 72,3 % der Frauen und 6,3 % der Männer mit Kindern arbeiteten in Teilzeit ( p  < 0,001). Bei Vorhandensein einer zweiten Betreuungsperson arbeitet/arbeitete diese bei den männlichen Kollegen zu 58 % in Teilzeit und in 15 % gar nicht, während dies bei den weiblichen Kollegen nur zu 16 % in Teilzeit und zu 2 % gar nicht der Fall war ( p  < 0,001). Für den Verbleib in der akademischen Laufbahn wurden am häufigsten das Gesamtpaket der Vorteile einer akademischen Laufbahn (♂: 57,4 %, ♀: 64,4 %) und am seltensten finanzielle Anreize (♂: 2,9 %, ♀: 2,2 %) als Gründe angegeben. Diskussion Es besteht bei Habilitierten der Augenheilkunde eine erhebliche Diskrepanz zwischen gleich qualifizierten Männern und Frauen in Bezug auf die Übernahme der Kinderbetreuung. Frauen übernehmen offenbar den Großteil der Kinderbetreuung, was ein Grund dafür sein könnte, dass Habilitandinnen seltener akademische Leitungspositionen einnehmen.
ISSN:2731-720X
2731-7218
DOI:10.1007/s00347-025-02312-9