Forschungsprioritäten in der physiotherapeutischen Forschung in Deutschland – Eine systematische Analyse von Publikationen der physioscience der letzten 10 Jahre
Zusammenfassung Hintergrund Forschungsprioritäten können dazu beitragen, Evidenz in den Bereichen zu entwickeln, die für Patient*innen und Kliniker*innen am wichtigsten sind. Forschungsprioritäten werden jedoch in der biomedizinischen Forschung nur unzureichend berücksichtigt. Ziel Beschreibung de...
Uložené v:
| Vydané v: | Physioscience (Stuttgart) Ročník 18; číslo 2; s. 77 - 88 |
|---|---|
| Hlavní autori: | , , , |
| Médium: | Journal Article |
| Jazyk: | German |
| Vydavateľské údaje: |
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
Georg Thieme Verlag KG
01.06.2022
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| Predmet: | |
| ISSN: | 1860-3092, 1860-3351 |
| On-line prístup: | Získať plný text |
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| Abstract | Zusammenfassung
Hintergrund
Forschungsprioritäten können dazu beitragen, Evidenz in den Bereichen zu entwickeln, die für Patient*innen und Kliniker*innen am wichtigsten sind. Forschungsprioritäten werden jedoch in der biomedizinischen Forschung nur unzureichend berücksichtigt.
Ziel
Beschreibung der Berücksichtigung von Forschungsprioritäten in der physiotherapeutischen Forschung in Deutschland.
Methode
Analyse von physiotherapeutischen Berichten aus Deutschland, die zwischen 2011 und 2020 in der Fachzeitschrift
physioscience
publiziert wurden. Für jeden eingeschlossenen Bericht wurde die primäre Forschungsfrage und/oder der Hauptgegenstandsbereich identifiziert und, falls möglich, einem spezifischen Gesundheitszustand zugeordnet. Danach wurde für jeden Bericht geprüft, ob eine gesundheitszustandsspezifische Forschungspriorität (von der James Lind Alliance oder aus wissenschaftlichen Datenbanken) bzw. eine der Top 26 der physiotherapiespezifischen Forschungsprioritäten des britischen Berufsverbandes „The Chartered Society of Physiotherapy (CSP)“ aus 2018 adressiert wurde. Die Datenanalyse erfolgte deskriptiv.
Ergebnisse
Es konnten 78 Berichte in die Analyse eingeschlossen werden. Die häufigsten Studientypen waren Übersichtsarbeiten (17/78, 22 %), Beobachtungsstudien (16/78, 21 %) und Umfragen (13/78, 17 %). Für die Analyse der gesundheitszustandsspezifischen Forschungsprioritäten konnten 51 Berichte berücksichtigt werden. In 51 % dieser Berichte (26/51) wurde eine der 10 wichtigsten Forschungsprioritäten des jeweiligen Themengebiets adressiert. In den übrigen Berichten wurde keine gesundheitszustandsspezifische Forschungspriorität berücksichtigt (13/51, 25 %) oder die Priorität gehörte nicht zu den Top Ten (12/51, 24 %).
Für die Analyse der physiotherapeutischen Forschungsprioritäten wurden alle 78 Berichte berücksichtigt. In 21 % dieser Berichte (16/78) wurde eine Top-Ten-Priorität adressiert. In den übrigen Berichten wurde eine weniger wichtige Priorität adressiert (Listenplatz 11–26; 25/78, 32 %) oder das Forschungsthema des Berichts gehörte nicht zu den Top 26 (37/78, 47 %).
Schlussfolgerung
Die vorliegende Studie liefert erste Hinweise darauf, dass Forschungsprioritäten in der physiotherapeutischen Forschung in Deutschland nur unzureichend berücksichtigt werden. Ein erheblicher Teil der Forschung scheint somit an den Bedürfnissen von Patient*innen und Kliniker*innen vorbeizugehen. Die Berücksichtigung existierender Forschungsprioritäten und die Entwicklung nationaler Forschungsprioritäten für die Physiotherapie in Deutschland könnten dazu beitragen, den Nutzen der physiotherapeutischen Forschung für die öffentliche Gesundheit zu vergrößern. |
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| AbstractList | Zusammenfassung
Hintergrund
Forschungsprioritäten können dazu beitragen, Evidenz in den Bereichen zu entwickeln, die für Patient*innen und Kliniker*innen am wichtigsten sind. Forschungsprioritäten werden jedoch in der biomedizinischen Forschung nur unzureichend berücksichtigt.
Ziel
Beschreibung der Berücksichtigung von Forschungsprioritäten in der physiotherapeutischen Forschung in Deutschland.
Methode
Analyse von physiotherapeutischen Berichten aus Deutschland, die zwischen 2011 und 2020 in der Fachzeitschrift
physioscience
publiziert wurden. Für jeden eingeschlossenen Bericht wurde die primäre Forschungsfrage und/oder der Hauptgegenstandsbereich identifiziert und, falls möglich, einem spezifischen Gesundheitszustand zugeordnet. Danach wurde für jeden Bericht geprüft, ob eine gesundheitszustandsspezifische Forschungspriorität (von der James Lind Alliance oder aus wissenschaftlichen Datenbanken) bzw. eine der Top 26 der physiotherapiespezifischen Forschungsprioritäten des britischen Berufsverbandes „The Chartered Society of Physiotherapy (CSP)“ aus 2018 adressiert wurde. Die Datenanalyse erfolgte deskriptiv.
Ergebnisse
Es konnten 78 Berichte in die Analyse eingeschlossen werden. Die häufigsten Studientypen waren Übersichtsarbeiten (17/78, 22 %), Beobachtungsstudien (16/78, 21 %) und Umfragen (13/78, 17 %). Für die Analyse der gesundheitszustandsspezifischen Forschungsprioritäten konnten 51 Berichte berücksichtigt werden. In 51 % dieser Berichte (26/51) wurde eine der 10 wichtigsten Forschungsprioritäten des jeweiligen Themengebiets adressiert. In den übrigen Berichten wurde keine gesundheitszustandsspezifische Forschungspriorität berücksichtigt (13/51, 25 %) oder die Priorität gehörte nicht zu den Top Ten (12/51, 24 %).
Für die Analyse der physiotherapeutischen Forschungsprioritäten wurden alle 78 Berichte berücksichtigt. In 21 % dieser Berichte (16/78) wurde eine Top-Ten-Priorität adressiert. In den übrigen Berichten wurde eine weniger wichtige Priorität adressiert (Listenplatz 11–26; 25/78, 32 %) oder das Forschungsthema des Berichts gehörte nicht zu den Top 26 (37/78, 47 %).
Schlussfolgerung
Die vorliegende Studie liefert erste Hinweise darauf, dass Forschungsprioritäten in der physiotherapeutischen Forschung in Deutschland nur unzureichend berücksichtigt werden. Ein erheblicher Teil der Forschung scheint somit an den Bedürfnissen von Patient*innen und Kliniker*innen vorbeizugehen. Die Berücksichtigung existierender Forschungsprioritäten und die Entwicklung nationaler Forschungsprioritäten für die Physiotherapie in Deutschland könnten dazu beitragen, den Nutzen der physiotherapeutischen Forschung für die öffentliche Gesundheit zu vergrößern. |
| Abstract_FL | Abstract
Background
Research priorities can help develop evidence in those areas that are most important to patients and clinicians. However, research priorities are insufficiently addressed in biomedical research.
Objective
To describe how research priorities are addressed in physiotherapy research in Germany.
Method
Physiotherapy reports from Germany that were published between 2011 and 2020 in the journal
physioscience
were analysed. For each included report, the primary research question and/or main subject area was identified and, if possible, assigned to a specific health condition. For each report, it was then checked whether a condition-specific research priority (from the James Lind Alliance or from scientific databases) or one of the top 26 physiotherapy research priorities of “The Chartered Society of Physiotherapy (CSP)” published in 2018 were addressed. The data were analysed descriptively.
Results
78 reports could be included in the analysis. The most common study types were reviews (17/78, 22 %), observational studies (16/78, 21 %) and surveys (13/78, 17 %). For the analysis of condition-specific research priorities, 51 reports were considered. In 51 % of these reports (26/51), one of the 10 most important research priorities in the respective subject area was addressed. In the other reports, no condition-specific research priority was addressed (13/51, 25 %) or the priority was not in the top ten (12/51, 24 %).
For the analysis of physiotherapy research priorities, all 78 reports were analysed. A top ten priority was addressed in 21 % of these reports (16/78). In the other reports, a less important priority was addressed (ranking 11–26; 25/78, 32 %) or the main subject area did not belong to the top 26 (37/78, 47 %).
Conclusion
The present study provides first evidence that research priorities in physiotherapeutic research in Germany are addressed insufficiently. Thus, a significant part of research fails to address the needs of patients and clinicians. Taking existing research priorities into account and developing national research priorities for physiotherapy in Germany could help increase the public health benefits of physiotherapy research. |
| Author | Bahns, Carolin Elsner, Bernhard Kopkow, Christian Braun, Tobias |
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| ContentType | Journal Article |
| Copyright | The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commecial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/) |
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| DBID | 0U6 |
| DOI | 10.1055/a-1549-5166 |
| DatabaseName | Thieme Connect Journals Open Access |
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| Discipline | Physical Therapy |
| DocumentTitle_FL | Research Priorities in Physiotherapy Research in Germany – Systematic Analysis of Publications in physioscience over the Past 10 Years |
| EISSN | 1860-3351 |
| EndPage | 88 |
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| ISSN | 1860-3092 |
| IngestDate | Sun Nov 24 14:58:16 EST 2024 |
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| Issue | 2 |
| Keywords | Forschungsagenda evidence uncertainties Physiotherapie physiotherapy Priorisierung research priorities James Lind Alliance research agenda patient and public involvement treatment uncertainties prioritization Behandlungsunsicherheit Forschungsprioritäten Patientinnen- und Öffentlichkeitsbeteiligung Evidenzunsicherheit |
| Language | German |
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| Snippet | Zusammenfassung
Hintergrund
Forschungsprioritäten können dazu beitragen, Evidenz in den Bereichen zu entwickeln, die für Patient*innen und Kliniker*innen am... |
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| StartPage | 77 |
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| Volume | 18 |
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