Mit dem Rettungsdienst direkt in die Arztpraxis – eine wirkungsvolle Entlastung der Notaufnahmen?: Analyse von notfallmedizinischen Routinedaten aus Präklinik und Klinik
Uloženo v:
| Název: | Mit dem Rettungsdienst direkt in die Arztpraxis – eine wirkungsvolle Entlastung der Notaufnahmen?: Analyse von notfallmedizinischen Routinedaten aus Präklinik und Klinik |
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| Autoři: | Lindner, Tobias, Campione, Alessandro, Möckel, Martin, Henschke, Cornelia, Dahmen, Janosch, Slagman, Anna |
| Zdroj: | Med Klin Intensivmed Notfmed |
| Informace o vydavateli: | Springer Science and Business Media LLC, 2021. |
| Rok vydání: | 2021 |
| Témata: | Adult, Emergency Medical Services, Krankenhauszuweisung, Dringlichkeitseinschätzung, Notfallversorgung, emergency care, Ambulances, Outpatient, Hospital admission, Originalien, Hospitals, 3. Good health, hospital admission, 03 medical and health sciences, 0302 clinical medicine, outpatient, Humans, Emergency care, ambulante Behandlung, Triage, Emergency Service, Hospital, triage, Ambulante Behandlung, Adult [MeSH], Humans [MeSH], Hospitals [MeSH], Triage/methods [MeSH], Emergency Service, Hospital [MeSH], Ambulances [MeSH], Emergency Medical Services [MeSH], 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::610 Medizin und Gesundheit::610 Medizin und Gesundheit |
| Popis: | ZusammenfassungHintergrundDas Sachverständigengutachten zur bedarfsgerechten Steuerung der Gesundheitsversorgung 2018 empfiehlt zur Entlastung der klinischen Notfallversorgung unter anderem, dem Rettungsdienst die Option einzuräumen, geeignete Patienten direkt in eine Praxis zur fachärztlichen Versorgung zu transportieren.FragstellungQuantifizierung von Patienten, die mit dem Rettungswagen (RTW) in der Notaufnahme vorgestellt wurden und sicher und sinnvoll zur Behandlung primär in eine Praxis transportiert hätten werden können.Material und MethodenRetrospektive Auswertung prähospitaler und klinischer Daten von erwachsenen Patienten, die innerhalb von 2 Monaten mit einem RTW in die Notaufnahme eines universitären Maximalversorgers eingeliefert wurden. Anhand einer durch Rettungsassistenten durchgeführten, 5‑stufigen Dringlichkeitseinschätzung erfolgte durch die Autoren zunächst die Kategorisierung in „dringliche“ (Arztkontakt innerhalb von maximal 30 min notwendig) und „weniger dringliche“ Fälle (Arztkontakt nicht in weniger als 30 min notwendig, maximal in 120 min). In der Gruppe der „weniger dringlichen“ Fälle wurden aus den klinischen Behandlungsdaten diejenigen mit ambulanter Weiterbehandlung diskriminiert sowie folgend die Fälle, deren administrative Notaufnahme von Montag bis Freitag (Feiertage ausgeschlossen) jeweils zwischen 08.00 und 19.00 Uhr stattfand (praxistaugliche Fälle). Außerdem erfolgte eine medizinisch-inhaltliche Differenzierung dieser Fälle und ein Vergleich mit der Dringlichkeitseinschätzung in der Notaufnahme (Manchester Triage System, MTS).ErgebnisseEs wurdenn = 1260 Patienten mit dem RTW in die Notaufnahme disponiert (Gesamtbehandlungszahln = 11.506). Bein = 894 war eine prähospitale Dringlichkeitseinschätzung dokumentiert, auf deren Grundlagen = 477 (53,4 %) als „weniger dringliche“ Fälle kategorisiert undn = 317 (66,5 %) ambulant weiterbehandelt wurden,n = 114 (23,9 %) zu üblichen Praxisöffnungszeiten. Das entspricht 1 % aller im Beobachtungszeitraum behandelten Patienten. 70 Fälle dieser praxistauglichen Gruppe (63,6 % vonn = 110 mit dokumentierter MTS) wurden in der Notaufnahme dringlicher eingestuft. Die prähospital dokumentierten Beschwerdebilder und die in der Klinik erhobenen Hauptdiagnosen lassen den Einsatz relevanter diagnostischer Ressourcen bei einer Vielzahl der praxistauglichen Fälle vermuten.DiskussionDie Notaufnahmen könnten im Zeitfenster üblicher Praxisöffnungszeiten bei primärer Disposition der weniger dringlichen, ambulant behandelten Fälle in eine Praxis von ungefähr jedem zehnten mit dem RTW disponierten Patienten und 1 % ihrer Gesamtpatientenzahl entlastet werden. Unter dem Aspekt der Patientensicherheit ist dieses Vorgehen mit > 60 % möglicher Untertriage kritisch zu bewerten. Für die Diagnostik und Behandlung müssten entsprechende Ressourcen in der Praxis vorhanden und dem Rettungsdienst bekannt sein. Die primäre Disposition in eine Praxis erscheint bezogen auf die mögliche Entlastung einer großstädtischen Notaufnahme unbedeutend, ist potenziell patientengefährdend und mit einem enormen logistischen Aufwand verbunden. |
| Druh dokumentu: | Article Other literature type |
| Jazyk: | German |
| ISSN: | 2193-6226 2193-6218 |
| DOI: | 10.1007/s00063-021-00860-x |
| DOI: | 10.14279/depositonce-17276 |
| DOI: | 10.17169/refubium-39980 |
| Přístupová URL adresa: | https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s00063-021-00860-x.pdf https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34468771 https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s00063-021-00860-x.pdf https://link.springer.com/article/10.1007/s00063-021-00860-x https://paperity.org/p/270958344/mit-dem-rettungsdienst-direkt-in-die-arztpraxis-eine-wirkungsvolle-entlastung-der https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8408819 https://repository.publisso.de/resource/frl:6448733 |
| Rights: | CC BY URL: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen. Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de (http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/) . |
| Přístupové číslo: | edsair.doi.dedup.....2559ee456596725acafb996806b81035 |
| Databáze: | OpenAIRE |
| Abstrakt: | ZusammenfassungHintergrundDas Sachverständigengutachten zur bedarfsgerechten Steuerung der Gesundheitsversorgung 2018 empfiehlt zur Entlastung der klinischen Notfallversorgung unter anderem, dem Rettungsdienst die Option einzuräumen, geeignete Patienten direkt in eine Praxis zur fachärztlichen Versorgung zu transportieren.FragstellungQuantifizierung von Patienten, die mit dem Rettungswagen (RTW) in der Notaufnahme vorgestellt wurden und sicher und sinnvoll zur Behandlung primär in eine Praxis transportiert hätten werden können.Material und MethodenRetrospektive Auswertung prähospitaler und klinischer Daten von erwachsenen Patienten, die innerhalb von 2 Monaten mit einem RTW in die Notaufnahme eines universitären Maximalversorgers eingeliefert wurden. Anhand einer durch Rettungsassistenten durchgeführten, 5‑stufigen Dringlichkeitseinschätzung erfolgte durch die Autoren zunächst die Kategorisierung in „dringliche“ (Arztkontakt innerhalb von maximal 30 min notwendig) und „weniger dringliche“ Fälle (Arztkontakt nicht in weniger als 30 min notwendig, maximal in 120 min). In der Gruppe der „weniger dringlichen“ Fälle wurden aus den klinischen Behandlungsdaten diejenigen mit ambulanter Weiterbehandlung diskriminiert sowie folgend die Fälle, deren administrative Notaufnahme von Montag bis Freitag (Feiertage ausgeschlossen) jeweils zwischen 08.00 und 19.00 Uhr stattfand (praxistaugliche Fälle). Außerdem erfolgte eine medizinisch-inhaltliche Differenzierung dieser Fälle und ein Vergleich mit der Dringlichkeitseinschätzung in der Notaufnahme (Manchester Triage System, MTS).ErgebnisseEs wurdenn = 1260 Patienten mit dem RTW in die Notaufnahme disponiert (Gesamtbehandlungszahln = 11.506). Bein = 894 war eine prähospitale Dringlichkeitseinschätzung dokumentiert, auf deren Grundlagen = 477 (53,4 %) als „weniger dringliche“ Fälle kategorisiert undn = 317 (66,5 %) ambulant weiterbehandelt wurden,n = 114 (23,9 %) zu üblichen Praxisöffnungszeiten. Das entspricht 1 % aller im Beobachtungszeitraum behandelten Patienten. 70 Fälle dieser praxistauglichen Gruppe (63,6 % vonn = 110 mit dokumentierter MTS) wurden in der Notaufnahme dringlicher eingestuft. Die prähospital dokumentierten Beschwerdebilder und die in der Klinik erhobenen Hauptdiagnosen lassen den Einsatz relevanter diagnostischer Ressourcen bei einer Vielzahl der praxistauglichen Fälle vermuten.DiskussionDie Notaufnahmen könnten im Zeitfenster üblicher Praxisöffnungszeiten bei primärer Disposition der weniger dringlichen, ambulant behandelten Fälle in eine Praxis von ungefähr jedem zehnten mit dem RTW disponierten Patienten und 1 % ihrer Gesamtpatientenzahl entlastet werden. Unter dem Aspekt der Patientensicherheit ist dieses Vorgehen mit > 60 % möglicher Untertriage kritisch zu bewerten. Für die Diagnostik und Behandlung müssten entsprechende Ressourcen in der Praxis vorhanden und dem Rettungsdienst bekannt sein. Die primäre Disposition in eine Praxis erscheint bezogen auf die mögliche Entlastung einer großstädtischen Notaufnahme unbedeutend, ist potenziell patientengefährdend und mit einem enormen logistischen Aufwand verbunden. |
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| ISSN: | 21936226 21936218 |
| DOI: | 10.1007/s00063-021-00860-x |
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