Zusammenhänge zwischen dem Schlafverhalten von baden-württembergischen Kindergartenkindern und der körperlichen Aktivität, der Bildschirmmediennutzung und dem Gewichtsstatus
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| Title: | Zusammenhänge zwischen dem Schlafverhalten von baden-württembergischen Kindergartenkindern und der körperlichen Aktivität, der Bildschirmmediennutzung und dem Gewichtsstatus |
|---|---|
| Authors: | Schlesinger, Nadja |
| Publisher Information: | Universität Ulm, 2025. |
| Publication Year: | 2025 |
| Subject Terms: | Schlafqualität, Sleep duration, Child, preschool, Bildschirmmedienzeit, Schlafdauer, Sleep quality, Körperliche Aktivität, Screen time, Vorschulkind, Gewichtsstatus, Kleinkind, Sleep, DDC 610 / Medicine & health, Kindergartenkinder, Schlaf |
| Description: | Einleitung: Schlaf stellt einen zentralen biologischen Prozess dar, der nicht nur der körperlichen Regeneration dient, sondern für die geistige Leistungsfähigkeit des Menschen von essenzieller Bedeutung ist. In der frühen Kindheit haben die Dauer und Qualität des Schlafes sowie die Durchführung eines Mittagsschlafes einen maßgeblichen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden. Die vorliegende Dissertation widmet sich einer systematischen Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Schlafverhalten, körperlicher Aktivität, Bildschirmmedienzeit und Gewicht bei 3- bis 6-jährigen Kindern aus Baden-Württemberg. Das Ziel dieser Untersuchung besteht in der Gewinnung fundierter Erkenntnisse, welche die Entwicklung präventiver Maßnahmen für eine gesunde Lebensgestaltung in dieser entscheidenden Lebensphase ermöglichen. Material/Methode: Die Studie „Komm mit in das gesunde Boot“ untersuchte 2016 gesundheitsfördernde Maßnahmen in baden-württembergischen Kindergärten bei 1.012 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren. Die vorliegende Dissertation analysiert retrospektiv 781 validen Datensätzen von Kindern mit Fokus auf den Einfluss von Body-Mass-Index, körperlicher Aktivität, Bildschirmmedienkonsum und soziodemographischen Faktoren auf die Schlafqualität und Quantität der Kinder. Die Daten wurden mittels eines Fragebogens erhoben und im Rahmen der nationalen und World-Health-Organisation -Richtlinien ausgewertet und mittels deskriptiver Verfahren und Regressionsanalysen auf Zusammenhänge untersucht. Ergebnis: Jüngere Kinder schliefen länger, neigten zum Mittagschlaf und weniger Durchschlafproblemen. Längere Bildschirmmedienzeiten zeigte Zusammenhänge mit reduzierter Schlafdauer. Kinder aus Migrantenfamilien schliefen von allen untersuchten Variablen an Werk- und Wochenenden am kürzesten, während ein niedriges Bildungsniveau der Eltern mit einer längeren Schlafdauer korrelierte. Eine schlechtere Schlafqualität stand in engem Zusammenhang mit längerer Bildschirmmedienzeit, insbesondere wenn Bildschirmgeräte im Kinderzimmer uneingeschränkt zur Verfügung standen. Kinder mit höherem Bildschirmmedienkonsum schliefen an Werktagen nachts kürzer und tagsüber länger, was durch geringe körperliche Aktivität noch verstärkt wurde. Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Eltern, insbesondere beim Vater, korrelierten mit einem mittleren Bildungsniveau der Eltern. Bei übergewichtigen Kindern zeigte sich verstärkt die Bildschirmmediennutzung. Diskussion und Schlussfolgerung: Die Schlafdauer von Kindern nimmt mit steigendem Alter ab, wobei Wochenenden tendenziell längere Schlafzeiten ermöglichen. Bildschirmmediennutzung beeinflusst sowohl die Schlafdauer als auch die Schlafqualität negativ, indem sie späteres Einschlafen und verkürzte Gesamtschlafzeiten begünstigt. Die Präsenz von Bildschirmmedien im Kinderzimmer bzw. deren freie Verfügbarkeit begünstigt die Problematik. Die Schlafqualität dieser Alterskohorte wird zusätzlich durch Stressoren, kognitive Anforderungen und eine unzureichende Schlafhygiene beeinträchtigt, was häufig zu einer Tagesmüdigkeit führt, die durch einen Mittagsschlaf kompensiert wird. Der sozioökonomische Status spielt eine zentrale Rolle. Höher gebildete Eltern fördern durch strukturierte Tagesabläufe mit geregelten Schlafzeiten und einer geringeren Mittagschlafdauer. Demgegenüber weisen Kinder aus weniger gebildeten Haushalten sowie Kinder mit Migrationshintergrund eine höhere Prävalenz für längere Bildschirmmedienzeiten und längere Mittagschlafdauer auf. Insbesondere inaktive Kinder neigen zu einem längeren Konsum von Bildschirmmedien bei gleichzeitig weniger körperlicher Betätigung sowie weniger organisierter Vereinsaktivitäten und längeren Mittagschlafphasen, da diese zeitlich mit den genannten Aktivitäten kollidieren. Ein hoher Body-Mass-Index des Vaters korreliert mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht bei Kindern, welches durch genetische und verhaltensbezogene Einflussfaktoren bedingt sein kann. Gleichzeitig führt ein Kreislauf aus unzureichender nächtlicher Erholung, verstärktem Mittagschlaf und geringerer körperlicher Aktivität zu mehr Bildschirmmedienkonsum und einer Verschärfung der Problematik. Zur Prävention wird die Einführung flächendeckender Bildungsprogramme wie "Komm mit ins gesunde Boot" empfohlen, welche Themen wie Schlaf, Ernährung, Bewegung und Medienkompetenz aufgreifen. Kindertagesstätten bieten eine geeignete Umgebung, um solche Inhalte spielerisch und strukturiert zu vermitteln, ergänzt durch niederschwellige Angebote zur Elternbildung. Diese könnten Eltern über die Relevanz eines gesunden Lebensstils sowie eines verantwortungsvollen Medienkonsums informieren, um gesundheitsförderliche Gewohnheiten auch im häuslichen Umfeld zu etablieren. |
| Document Type: | Doctoral thesis |
| Language: | German |
| DOI: | 10.18725/oparu-57922 |
| Rights: | CC BY |
| Accession Number: | edsair.doi...........47bbd0694a42a8c37e6a56cf6d40a0a7 |
| Database: | OpenAIRE |
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Die vorliegende Dissertation analysiert retrospektiv 781 validen Datensätzen von Kindern mit Fokus auf den Einfluss von Body-Mass-Index, körperlicher Aktivität, Bildschirmmedienkonsum und soziodemographischen Faktoren auf die Schlafqualität und Quantität der Kinder. Die Daten wurden mittels eines Fragebogens erhoben und im Rahmen der nationalen und World-Health-Organisation -Richtlinien ausgewertet und mittels deskriptiver Verfahren und Regressionsanalysen auf Zusammenhänge untersucht. Ergebnis: Jüngere Kinder schliefen länger, neigten zum Mittagschlaf und weniger Durchschlafproblemen. Längere Bildschirmmedienzeiten zeigte Zusammenhänge mit reduzierter Schlafdauer. Kinder aus Migrantenfamilien schliefen von allen untersuchten Variablen an Werk- und Wochenenden am kürzesten, während ein niedriges Bildungsniveau der Eltern mit einer längeren Schlafdauer korrelierte. Eine schlechtere Schlafqualität stand in engem Zusammenhang mit längerer Bildschirmmedienzeit, insbesondere wenn Bildschirmgeräte im Kinderzimmer uneingeschränkt zur Verfügung standen. Kinder mit höherem Bildschirmmedienkonsum schliefen an Werktagen nachts kürzer und tagsüber länger, was durch geringe körperliche Aktivität noch verstärkt wurde. Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Eltern, insbesondere beim Vater, korrelierten mit einem mittleren Bildungsniveau der Eltern. Bei übergewichtigen Kindern zeigte sich verstärkt die Bildschirmmediennutzung. Diskussion und Schlussfolgerung: Die Schlafdauer von Kindern nimmt mit steigendem Alter ab, wobei Wochenenden tendenziell längere Schlafzeiten ermöglichen. Bildschirmmediennutzung beeinflusst sowohl die Schlafdauer als auch die Schlafqualität negativ, indem sie späteres Einschlafen und verkürzte Gesamtschlafzeiten begünstigt. Die Präsenz von Bildschirmmedien im Kinderzimmer bzw. deren freie Verfügbarkeit begünstigt die Problematik. Die Schlafqualität dieser Alterskohorte wird zusätzlich durch Stressoren, kognitive Anforderungen und eine unzureichende Schlafhygiene beeinträchtigt, was häufig zu einer Tagesmüdigkeit führt, die durch einen Mittagsschlaf kompensiert wird. Der sozioökonomische Status spielt eine zentrale Rolle. Höher gebildete Eltern fördern durch strukturierte Tagesabläufe mit geregelten Schlafzeiten und einer geringeren Mittagschlafdauer. Demgegenüber weisen Kinder aus weniger gebildeten Haushalten sowie Kinder mit Migrationshintergrund eine höhere Prävalenz für längere Bildschirmmedienzeiten und längere Mittagschlafdauer auf. Insbesondere inaktive Kinder neigen zu einem längeren Konsum von Bildschirmmedien bei gleichzeitig weniger körperlicher Betätigung sowie weniger organisierter Vereinsaktivitäten und längeren Mittagschlafphasen, da diese zeitlich mit den genannten Aktivitäten kollidieren. Ein hoher Body-Mass-Index des Vaters korreliert mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht bei Kindern, welches durch genetische und verhaltensbezogene Einflussfaktoren bedingt sein kann. Gleichzeitig führt ein Kreislauf aus unzureichender nächtlicher Erholung, verstärktem Mittagschlaf und geringerer körperlicher Aktivität zu mehr Bildschirmmedienkonsum und einer Verschärfung der Problematik. Zur Prävention wird die Einführung flächendeckender Bildungsprogramme wie "Komm mit ins gesunde Boot" empfohlen, welche Themen wie Schlaf, Ernährung, Bewegung und Medienkompetenz aufgreifen. Kindertagesstätten bieten eine geeignete Umgebung, um solche Inhalte spielerisch und strukturiert zu vermitteln, ergänzt durch niederschwellige Angebote zur Elternbildung. 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