'Transformatives Lernen durch Engagement' – Eine explorative Studie zur Bedeutung von multiprofessionellen Kooperationen für die Gestaltung schulischer Bildung für nachhaltige Entwicklung

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Názov: 'Transformatives Lernen durch Engagement' – Eine explorative Studie zur Bedeutung von multiprofessionellen Kooperationen für die Gestaltung schulischer Bildung für nachhaltige Entwicklung
Autori: Taigel, Janina
Informácie o vydavateľovi: Hannover : Institutionelles Repositorium der Leibniz Universität Hannover, 2025.
Rok vydania: 2025
Predmety: (transformative) geographische Bildung, (transformative) geography education, service-learning, 900 | Geography & history, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Geographiedidaktik, Service Learning, Education for sustainable development, multiprofessionelle Kooperation, multi-professional cooperation
Popis: Die Relevanz von Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ist in der Schule weithin anerkannt mit der Tendenz zur stärkeren Integration im deutschen Schulsystem. BNE als ein politisch motiviertes sowie international diskutiertes Konzept geht mit besonderen Anforderungen in der schulischen Praxis einher. Kooperation wird als essenziell angesehen, um mit BNE-spezifischen Anforderungen umzugehen. Einigen im Rahmen von BNE anerkannten Methoden, wie der Methode Service Learning (deutsch: Lernen durch Engagement), ist außerschulische Kooperation inhärent. Kooperationspartner*innen aus der non-formalen Bildung, oder dem Feld der sozialen Innovation, haben Potenzial, die Umsetzung von schulischer BNE zu unterstützen. Die vorliegende Dissertation untersuchte multiprofessionelle Kooperationen (MK), bestehend aus Akteuren dieser beiden Felder mit diversen beruflichen Hintergründen, genauer. Dabei war die Frage, welchen Beitrag MKs zwischen Lehrkräften und außerschulischen Akteuren im Sinne von Service Learning zur Umsetzung von BNE in Schulen leisten können, leitend. Im Rahmen der qualitativen Sozialforschung wurden dafür Interviews mit vier Lehrkräften und neun außerschulischen Akteuren sowie teilnehmende Beobachtungen bei neun Praxisaktivitäten und dem Auftakt-Workshop des Forschungsvorhabens TrafoBNE in Berlin durchgeführt. Die MKs und deren Praxisaktivitäten waren an Qualitätskriterien der Methode Service Learning angelehnt. Daran beteiligt waren vier Schulklassen aus den Sekundarstufen I (6.-8. Klassen) und II (11. Klasse) verschiedener Schulformen (Gymnasium, Ganztagsschule, freie Schule und Gesamtschule). Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse verdeutlichen, dass Weiterbildungsbedarf für BNE bei allen Akteursgruppen besteht und MKs dafür einen Möglichkeitsraum schaffen können. Unter anderem die lokale Vernetzung und mögliche Verankerung durch die Beteiligung unterschiedlicher Akteure ist ein wesentliches Handlungsfeld für BNE im Rahmen der Agenda 2030 und durch MKs gewährleistet. Anknüpfend an bisherige Forschung bietet Service Learning einen für schulische BNE passenden, jedoch voraussetzungsvollen methodischen Rahmen. Insgesamt prägen schulische Rahmenbedingungen die Zusammenarbeit in den untersuchten MKs. Es deutet sich an, dass bei bereits bestehenden Anknüpfungspunkten in Schulen, wie Ganztagsunterricht oder Inklusion, durch MKs Schulentwicklungsprozesse hinsichtlich des von einem ganzheitlichen BNE-Verständnis geforderten Whole Institution Approach, unterstützt werden können. Die Studie explorierte, trotz ihrer Limitationen, eine zunehmende Bedeutung von MKs für schulische BNE. Die Beachtung von Service-Learning-Kriterien in MKs kann zudem wichtige didaktische Elemente wie Partizipation sowie der Wechsel von Aktion und Reflexion in schulischer BNE-Praxis stärken.
The relevance of Education for Sustainable Development (ESD) in schools has been widely recognized, with a tendency towards greater integration of ESD in the German school system. ESD as a politically motivated and internationally discussed concept is accompanied by special requirements in school practice. Cooperation is seen as essential to deal with ESD-specific requirements. Extracurricular cooperation is inherent in some of the methods that are recognized within the framework of ESD, such as service-learning. Cooperation partners from non-formal education or the field of social innovation have the potential to support the implementation of ESD in schools. This thesis examined multi-professional cooperation (MPC) consisting of the non-formal educators and social innovators with diverse professional backgrounds in detail. The thesis explored the question of what contribution MPCs between teachers and non-school stakeholders can make to the implementation of ESD in schools following the service-learning approach. As part of the qualitative social research, interviews were conducted with four teachers and nine extracurricular instructors, as well as participant observations of nine practical activities and the kick-off workshop in Berlin. The MPCs and their practical activities were implemented considering the service-learning qualitative criteria. Four school classes from secondary levels I (6th–8th grade) and II (11th grade) from different types of schools (grammar school, all-day school, independent school and comprehensive school) were involved in the activities. The results of the qualitative content analysis make it clear that there is a need for further training in ESD among all stakeholder groups and that MPCs can create a space of opportunity for it. Among other things, local networking and possible anchoring through the participation of different stakeholders is an essential field of action for ESD within the framework of the 2030 Agenda and is guaranteed by MPCs. Building on previous research, service-learning offers a suitable, but prerequisite methodological framework for ESD in schools. Overall, the cooperation between the MPCs is characterized by the school framework conditions. There are indications that if other connecting points already exist in schools, such as all-day schools or inclusion, MPCs can support school development processes with regard to the whole institution approach demanded by a holistic understanding of ESD. Despite its limitations, the thesis explored the increasing importance of MPCs for ESD in schools. The consideration of service-learning criteria in MPCs can also strengthen important didactic elements such as participation and the alternation of action and reflection in school ESD practice.
Druh dokumentu: Doctoral thesis
Jazyk: German
DOI: 10.15488/18778
Prístupové číslo: edsair.doi...........1b8ab0538c93d602a87d3495488748ed
Databáza: OpenAIRE
Popis
Abstrakt:Die Relevanz von Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ist in der Schule weithin anerkannt mit der Tendenz zur stärkeren Integration im deutschen Schulsystem. BNE als ein politisch motiviertes sowie international diskutiertes Konzept geht mit besonderen Anforderungen in der schulischen Praxis einher. Kooperation wird als essenziell angesehen, um mit BNE-spezifischen Anforderungen umzugehen. Einigen im Rahmen von BNE anerkannten Methoden, wie der Methode Service Learning (deutsch: Lernen durch Engagement), ist außerschulische Kooperation inhärent. Kooperationspartner*innen aus der non-formalen Bildung, oder dem Feld der sozialen Innovation, haben Potenzial, die Umsetzung von schulischer BNE zu unterstützen. Die vorliegende Dissertation untersuchte multiprofessionelle Kooperationen (MK), bestehend aus Akteuren dieser beiden Felder mit diversen beruflichen Hintergründen, genauer. Dabei war die Frage, welchen Beitrag MKs zwischen Lehrkräften und außerschulischen Akteuren im Sinne von Service Learning zur Umsetzung von BNE in Schulen leisten können, leitend. Im Rahmen der qualitativen Sozialforschung wurden dafür Interviews mit vier Lehrkräften und neun außerschulischen Akteuren sowie teilnehmende Beobachtungen bei neun Praxisaktivitäten und dem Auftakt-Workshop des Forschungsvorhabens TrafoBNE in Berlin durchgeführt. Die MKs und deren Praxisaktivitäten waren an Qualitätskriterien der Methode Service Learning angelehnt. Daran beteiligt waren vier Schulklassen aus den Sekundarstufen I (6.-8. Klassen) und II (11. Klasse) verschiedener Schulformen (Gymnasium, Ganztagsschule, freie Schule und Gesamtschule). Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse verdeutlichen, dass Weiterbildungsbedarf für BNE bei allen Akteursgruppen besteht und MKs dafür einen Möglichkeitsraum schaffen können. Unter anderem die lokale Vernetzung und mögliche Verankerung durch die Beteiligung unterschiedlicher Akteure ist ein wesentliches Handlungsfeld für BNE im Rahmen der Agenda 2030 und durch MKs gewährleistet. Anknüpfend an bisherige Forschung bietet Service Learning einen für schulische BNE passenden, jedoch voraussetzungsvollen methodischen Rahmen. Insgesamt prägen schulische Rahmenbedingungen die Zusammenarbeit in den untersuchten MKs. Es deutet sich an, dass bei bereits bestehenden Anknüpfungspunkten in Schulen, wie Ganztagsunterricht oder Inklusion, durch MKs Schulentwicklungsprozesse hinsichtlich des von einem ganzheitlichen BNE-Verständnis geforderten Whole Institution Approach, unterstützt werden können. Die Studie explorierte, trotz ihrer Limitationen, eine zunehmende Bedeutung von MKs für schulische BNE. Die Beachtung von Service-Learning-Kriterien in MKs kann zudem wichtige didaktische Elemente wie Partizipation sowie der Wechsel von Aktion und Reflexion in schulischer BNE-Praxis stärken.<br />The relevance of Education for Sustainable Development (ESD) in schools has been widely recognized, with a tendency towards greater integration of ESD in the German school system. ESD as a politically motivated and internationally discussed concept is accompanied by special requirements in school practice. Cooperation is seen as essential to deal with ESD-specific requirements. Extracurricular cooperation is inherent in some of the methods that are recognized within the framework of ESD, such as service-learning. Cooperation partners from non-formal education or the field of social innovation have the potential to support the implementation of ESD in schools. This thesis examined multi-professional cooperation (MPC) consisting of the non-formal educators and social innovators with diverse professional backgrounds in detail. The thesis explored the question of what contribution MPCs between teachers and non-school stakeholders can make to the implementation of ESD in schools following the service-learning approach. As part of the qualitative social research, interviews were conducted with four teachers and nine extracurricular instructors, as well as participant observations of nine practical activities and the kick-off workshop in Berlin. The MPCs and their practical activities were implemented considering the service-learning qualitative criteria. Four school classes from secondary levels I (6th–8th grade) and II (11th grade) from different types of schools (grammar school, all-day school, independent school and comprehensive school) were involved in the activities. The results of the qualitative content analysis make it clear that there is a need for further training in ESD among all stakeholder groups and that MPCs can create a space of opportunity for it. Among other things, local networking and possible anchoring through the participation of different stakeholders is an essential field of action for ESD within the framework of the 2030 Agenda and is guaranteed by MPCs. Building on previous research, service-learning offers a suitable, but prerequisite methodological framework for ESD in schools. Overall, the cooperation between the MPCs is characterized by the school framework conditions. There are indications that if other connecting points already exist in schools, such as all-day schools or inclusion, MPCs can support school development processes with regard to the whole institution approach demanded by a holistic understanding of ESD. Despite its limitations, the thesis explored the increasing importance of MPCs for ESD in schools. The consideration of service-learning criteria in MPCs can also strengthen important didactic elements such as participation and the alternation of action and reflection in school ESD practice.
DOI:10.15488/18778